Am Freitagabend besammelten sich rund 60 Medizinstudenten der Jahre 1-4 aus Bern mit grossen Erwartungen vor dem Notspital in Ostermundigen. Nach einem gemütlichen Spiele-Abend mit einem feinen Znacht, einem Kurzfilm zu Rettungstechniken und der Fallvorstellung eines Notarztes ging es am Samstag morgen  in Kleingruppen los auf den Postenlauf zu verschiedenen praktischen Themen. Im bestens ausgestatteten Schulungszentrum des Zivilschutz wurde unter der Leitung von Ärzten und Studenten aus den höheren Semestern BLS AED erlernt und geübt, sowie Injektionen und Infusionen gelegt. Zuweilen floss etwas Blut, aber schlussendlich konnte jeder Teilnehmer erfolgreich eine Infusion legen! Im Wald oben, in der inspirierenden Umgebung des Steinbruchs mit der Katastrophenübungspiste des Zivilschutz, wurden Rettungstechniken aus dem eigens dafür angelieferten Schrottauto mit abgesägtem Dach geübt.

Am Abend dann, nach einem abermals leckeren Mahl, stand ein Vortrag zum Thema „Schadensplatzorganisation und Triage“ auf dem Programm. Mitten in der Fragerunde stürmte eine verwirrte und verletzte Person in den Saal und erklärte, dass eine Gasexplosion auf dem Steinbruchgelände mit vielen Verletzten stattgefunden habe. Sofort reagierten die Kursteilnehmer, schnappten die Einsatztaschen und rannten los, um zum Unfallort zu gelangen. Oben angekommen, bot sich den notdürftig mit Stirnlampen und Ersthilfe-Rucksack ausgestatteten Ersthelfern ein Bild mit ca. 20 Leicht- bis Schwerverletzten, die zum Teil in Trümmern und Autos eingeklemmt waren. Mit dem vorhandenen Material musste die Zeit bis zum Eintreffen des Materials und der professionellen Rettungskräfte überbrückt werden.

Es wurden Infusionen gelegt, Rettungsdecken verteilt, Wirbelsäulen stabilisiert und Verwirrte beruhigt. Nach ca. einer halben Stunde traf das Material ein, Scheinwerfer wurden angestellt und ein Triagezentrum eingerichtet. Nun konnten die Studenten die am Tag zuvor erlernten Rettungstechniken aus Trümmern und Auto anwenden sowie die Verletzten professionell stabilisieren und transportieren.

Nachdem alle Verletzten aus den Trümmern befreit waren, gab es  im Schulungszentrum eine kurze Analyse der Nachtübung mit Fotos und leckeren, selbstgemachten Früchtekuchen. Todmüde fielen anschliessend (fast) alle ins Bett...

Am Sonntag Morgen ging das Programm aber sogleich weiter, andere spannende Inhalte standen auf dem Plan: Nahttechniken am Schweinefuss und Lagerungstechniken wurden erlernt, ausserdem fanden ein Theorieteil über die wichtigsten Notfallmedikamente, Hypothermie, Anaphylaxie sowie ein Verbandskurs statt.

Am späteren Nachmittag war der erste Basiskurs zu Ende, die Teilnehmer gingen allesamt müde, aber hoffentlich mit vielen guten Eindrücken und Erinnerungen nach Hause. Auf ein nächstes Mal!

Das Medventura-Team

 

Helfer, die das Wochenende möglich gemacht haben:

- Statisten der Nachtübung: 10 Leiter und Leiterinnen der Pfadi Aaredrache Bern, 10 Freunde

- Postenlauf und Nachtübung: 8 Ärzte, 4 Medizinstudenten (4.-6. Jahr), 10 Notfall- und Rettungspflegepersonen, 2 Köche, 3 OK-Teamler

- gesponsertes/ausgeliehenes Material und Manpower: FIMA Medical Team, SOS-Team GmbH, Nettomed GmbH, Gerber Abschleppdienst AG